Das “Büdnerhaus”, ein historisches Kleinod in BergfeldeEin ehemaliges Kleinbauernhaus mit 280-jähriger Geschichte. Das Haus steht im historischen Kern des ehemaligen Bauerndorfes Bergfelde.Das “Büdnerhaus” wurde 1745 als eingeschossiges Fachwerkhaus mit Reetdach errichtet. Die zugehörige Scheune hinter dem Haus stammt aus der Zeit um 1880. Das Ensemble gilt heute volkskundlich, ortsgeschichtlich und städtebaulich als bedeutend und steht deshalb unter Denkmalschutz.Das kleine Anwesen diente als Behausung für neu angesiedelte Kolonisten, die in erster Linie in den Diensten anderer großer Bauernhöfe standen. Im Zentrum des Hauses steht die “Schwarze Küche” mit ehemaliger Herdstelle, darüber der zum Himmel offene Rauchschlot in Fachwerk-/Lehmbauweise. Auf der westlichen Hausseite befindet sich die Wohnstube, abgeteilt dahinter befand sich ursprünglich eine schmale Schlafkammer. Auf der östlichen Seite des Hauses befand sich zur Bauzeit 1745 der Stall für Ziegen, Hühner und vielleicht eine Kuh.


Nachdem um 1880 die Scheune errichtet worden war, fand darin auch der Stall einen neuen Platz. Im Wohnhaus entstand dann in der Folgezeit an Stelle des Stalls ein weiterer Wohnraum, wie heute noch vorhanden. Einen wesentlichen Anteil daran, dass das Büdnerhaus noch erhalten ist, verdanken wir der letzten Bewohnerin Frau Dorothea Hannemann. Sie erkannte den historischen Wert, seit Anfang 1970 war es ihr Eigen. Sie war eine ganz besondere Frau, das ist aber eine andere Geschichte ….Bevor sie einzog, stand das Büdnerhaus auch schon einige Zeit unbewohnt. Anfang der 1990er Jahre starb Frau Hannemann und Haus und Scheune waren seitdem einem rasch fortschreitenden Verfall ausgesetzt. Ein Rettungs- und Sanierungsversuch mit kulturellem Konzept, initiiert um das Jahr 2000 durch den eigens gegründeten Büdnerhaus Verein, missglückte leider. Der komplette Verlust des geschichtsträchtigen Häuschen drohte nun endgültig.Jedoch, es kam anders, das Büdnerhaus hatte nochmal Glück …


Mit einem “Rettungskauf” konnte Joachim Faitsch im Jahr 2003 den drohenden Untergang des Büdnerhauses verhindern. Nach der Installation eines Notdaches auf Wohnhaus und Scheune begann eine länger andauernde Untersuchungs- und Planungsphase.Ziel ist es, Wohnhaus und Scheune sehr authentisch und sehr nah an seinem ursprünglichen Erscheinungsbild zu sanieren. Die Erhaltung von möglichst viel originaler Bausubstanz ist das oberste Ziel. Somit hat das Reparieren statt Austauschen von geschädigten Bauteilen immer die Priorität.Die erarbeiteten Entwürfe zeigen mögliche künftige Nutzungsstrukturen auf, die der vorhandenen historischen Bausubstanz folgen. Ohne tiefgreifende Eingriffe, einfach und denkmalgerecht, offen für unterschiedliche Nutzungen. So sind neben einer Wohnnutzung genauso gut kulturelle Inhalte eine schöne Option, wie z.B. eine gemütliche Kaffeestube, kombiniert mit Kunst und Dorfgeschichte(n). Gerne wollen wir uns hier einen lebendigen Mittelpunkt des historischen und modernen Bergfelde vorstellen.


Das eigentliche Büdnerhaus soll weitgehend “museal” bleiben und nur mit notwendiger Technik ausgestattet werden. Sanitäre Einrichtungen und weitere Haustechnik werden deshalb in der jüngeren Scheune untergebracht. Weiterhin ist in der Scheune eine pfiffige Wohnung mit den zeitgemäßen Annehmlichkeiten wie Bad, Wohnküche, Arbeitsloft und einem kuscheligen Schlafzimmer geplant.Seit 2019 laufen die Restaurierungsarbeiten intensiv. Vorausgegangen waren nochmals Erkenntnis vertiefende restauratorische und bauhistorische Untersuchungen, inkl. einer Schadenskartierung. 2020 bis Mitte 2023 standen die umfangreichen und anspruchsvollen Zimmermannsarbeiten unter der Regie von Meister Timo im Focus. Von den Schwellen bis zur Dachlattung wurde alles substanzschonend repariert. Ab 2022 konnten wir das schwerbeschädigte Ziegelsteinmauerwerk der Scheune mit dem erfahrenen Maurermeister Ralf instand setzen. Auch die Rekonstruktion des großen Schornsteinkopfes am Wohnhaus entsprechend alter Fotografien konnte er realisieren.


Alle Arbeiten wurden mit natürlichen und regionalen oder auch historischen Materialien durchgeführt, vom Schwellenkranz in Eichen über Kiefern und Tannen für das Fachwerk. Die Scheune wurde umfänglich mit historischen Ziegelsteinen ergänzt und ebenso das Biberschwanzziegeldach mit historischem Material ausgeführt. Für Wandfüllungen und Dämmebenen kamen und kommen ausschließlich Lehm und andere biologische Baustoffe zum Einsatz. Nachdem die Zimmerer- und Maurerarbeiten im Herbst 2023 ihren Abschluss fanden, kamen endlich die Dachdeckungen an die Reihe. Die Scheune hat die traditionelle Kronendeckung mit alten handgefertigten Ziegeln zurückerhalten.Dann, das lang ersehnte neue Reetdach wird ebenfalls im Herbst 2023 von “Reetdach-Berlin” eingedeckt, das Haus wird damit zum "Hingucker" im Straßenzug. Alle Arbeiten wurden im Einvernehmen mit der Denkmalpflege des Landkreises Oberhavel durchgeführt. Nachdem nun alles unter “Dach und Fach” ist, laufen derzeit die weiteren Planungen zur Außen- und Innengestaltung bis hin zur ehemaligen Zaun- und Toranlage.


Jetzt unterstützen:Mit bisher rund 220.000 Euro aus privaten Eigentümer-Mitteln und einer großzügigen Förderung des Landkreises Oberhavel konnte die Grundsanierung bis hierher erfolgreich durchgeführt werden.Nun brauchen wir Ihre / Deine Unterstützung:Lehmbau-/Putzarbeiten, Außen - und Innengestaltungen, Fenster, Türen und   Ausbau der Scheune in 2 Abschnitten stehen an und wollen finanziert werden.Dazu haben wir ein Crowdfunding auf den Weg gebracht.Ganz nach dem Motto: Jeder Euro hilft !Jeder Unterstützungsbeitrag fließt in die Fertigstellung des Projektes Büdnerhaus Bergfelde.Folgende Themen und Bauabschnitte stehen an,
hier in gerundeten Zahlen gelistet:
  - Lehmbau I, Putz und Farbe, Außen €40.000
  - Lehmbau II, Putz und Farbe, Innen €30.000
  - Restaurierung Fenster, Türen und Dielenböden, €35.000
  - Restaurierung Kachelofen, Schwarze Küche, €20.000
  - Scheune I, Sanitär-und Technik für Wohnhaus, €40.000
  - Scheune II, Ausbau Tiny Wohnung, €70.000
  - Außenanlagen, Zäune, Tore, €30.000



Living Cultural Heritage

JOACHIM FAITSCH
Mit über 30 Jahren Erfahrung als Restaurator und Denkmalpfleger hat Joachim Faitsch zahlreiche historische Gebäude in Europa vor dem Abriss gerettet. Seine Leidenschaft für den Denkmalschutz und sein Fachwissen bilden das Herzstück unserer Initiative.
RAPHAEL FAITSCH
Mit mehr als 8 Jahren Erfahrung im Event Management und der Projektentwicklung unterstützt Raphael Faitsch das Team mit seinem Know-how und seiner Leidenschaft für Kulturdenkmäler. Als Teil des Teams bringt er frische Ideen und eine moderne Perspektive in unsere Arbeit ein.
Gemeinsam setzen wir uns mit der Initiative Living Cultural Heritage dafür ein, historische Gebäude zu erhalten, ihre Geschichte zu bewahren und eine nachhaltige Zukunft für unser Kulturdenkmal zu gestalten.